Eine notwendige Erdbebenertüchtigung bildet den Ausgangspunkt für die Gesamtsanierung der Residenz. Für alle Haupträume entstanden farbige, geometrische Deckenspiegel, als Verkleidung der im Rahmen der Erdbebenertüchtigung notwendigen Deckenverstärkungen. Neben neuen Küchen und Bädern wird die bestehende Dienstküche zu einer Familienküche umgebaut und gegenüber dem Garten grosszügig geöffnet. Der rückwärtig liegende Garten wird geöffnet und mit einem umlaufenden Glasdach für Empfänge und Veranstaltungen nutzbar gemacht. Im privaten Obergeschoss entsteht ein Familienzimmer, welches sich als privates Wohnzimmer über eine grosszügige Verglasung zum Treppenhaus hin öffnen lässt. Die Eingriffe im Erdgeschoss heben die bisherige strikte Trennung zwischen den Bereichen des Botschafters und des Personals auf und schaffen Raum für ein zeitgenössisches egalitäres Leben.
In der Einrichtung der Repräsentationsräume werden charaktervolle Einzelmöbel kombiniert. Möbel werden als «mobili» interpretiert, also als bewegliche, ephemere und transitorische Elemente, welche wie die Botschafter*innen und ihre Familien in der Residenz ein nur vorübergehendes Zuhause finden. Durch eine Verwandlung der Form und des Materials wird Altbekanntes verfremdet. Diese aus dem Surrealismus bekannte Technik erlaubt eine Gleichzeitigkeit von Alltäglichem und Fremden, von Behaglichkeit und Irritation.
Der phantastische Garten mit seinen zum Teil unter Schutz stehenden Pflanzen wird fachgerecht ergänzt, so dass die Vielfalt der lokalen Flora in den unterschiedlichen Bereichen des Gartens zum Ausdruck kommt. Wege und Terrassen werden neu in lokalem Backstein ausgeführt, eine neue Beleuchtung wird installiert.