Der Kreislauf des Wassers ist das Thema des Entwurfs für die Energiezentrale Unterfeld. Die Idee ist inspiriert vom Meret-Oppenheim-Brunnen in Bern mit seiner ungeplanten und überraschenden Synthese aus Geometrie und Naturform. Das ganze Jahr über fliesst Regenwasser vom Dach über die Fassaden, versickert im Boden und gelangt über den Bach zurück in den Zugersee. So entsteht neben dem Seewasserkreislauf ein zweiter Wasserkreislauf, der Natur und Architektur sinnlich miteinander verbindet.
Die neue Energiezentrale bildet eine prägnante, sich nach oben öffnende Figur im Landschaftsraum. Sie verbindet Himmel und Erde. Ihre geometrische Geste erscheint zugleich natürlich und künstlich, fragil und kraftvoll. Die Oberfläche der Gebäudehülle besteht aus rohen Eternittafeln. In ihren rauen Strukturen werden sich mit der Zeit Flechten und Moose ansiedeln. In den Rinnen der Eternithülle sammelt sich Laub und organisches Material und wird zu Humus.
Je nach Exposition, Schattenwurf der Bäume rundum und Wasserversorgung entwickelt der Fels in eine vielfältige, stetigem Wandel unterworfene organische Hülle, hier ein zartes Kleid aus Moos und Flechten, dort ein üppiger vegetativer Pelz, gelegentlich unterbrochen von einem Stück nackter Eternit-Haut.