Der Ersatzneubau der Wohnsiedlung Kanzleistrasse fügt sich als eigenständige urbane Grossform in das Gefüge genossenschaftlicher Hofsiedlungen im Hardquartier ein. Gemeinsam mit dem Erismannhof, der Wohnsiedlung Seebahnstrasse und dem Lochergut bildet der Wohnhof Kanzleistrasse eine neue städtebauliche Gesamtgestalt entlang des Gleiseinschnittes der Seebahnstrasse. Im Hof befindet sich die „Sonnenwiese“ mit ihrem prächtigen alten Baumbestand. Gemeinschaftsgärten und geschützte Spielflächen bieten den Bewohnern Entfaltungsmöglichkeiten und fördern den sozialen Austausch innerhalb der Siedlung.
Die Grossform ist mit einem städtischen Sockelgeschoss, einer differenzierten Putzfassade und dem friesartigen Dachabschluss als selbstbewusstes städtisches Haus formuliert. Die Fassade nimmt die Farbigkeit des Vorgängerbaus auf und interpretiert diese neu in zwei Farbabstufungen. Die für Zürich untypische Höhe von sieben Geschossen wird dadurch zugleich lesbar und gemindert. Ein plastischer Sockel aus rustizierten Kunssteinelementen wertet die Fassade auf und betont den öffentlichen Charakter der Torartigen Hofzugänge.
Die Mischung aus Familien- , Alterswohnungen und Wohnungen für Wohngemeinschaften ermöglicht eine vielfältige lebendige Hausgemeinschaft. Das Zentrum der Wohnungen bildet eine räumlich differenzierte durchgehende Hauptraumfigur bestehend aus Küche, Essplatz und Wohnbereich. Tagsüber erscheint die Wohnung bei geöffneten Zimmertüren als ein von Wandscheiben gegliedertes Raumkontinuum. Nachts bilden dieselben Flügelwände intime Eingangssituationen in die Schlafzimmer.